Die Zeughausmesse, zeigt neue Tendenzen in der Angewandten Kunst

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Neues im Schlüterhof? Das Deutsche Historische Museum Berlin hat im glasüberdachten Innenhof des Zeughauses seine Räume für die Zeughausmesse geöffnet und setzt somit eine Tradition fort, fand doch im Zeughaus bereits 1844 die erste „Allgemeine Deutsche Gewerbe Ausstellung“ statt.

Auf der Suche nach ausgefallenenen Weihnachtsgeschenken habe ich heute die Zeughausmesse besucht und möchte euch von meinen Eindrücken berichten. Auf der Messe werden kunsthandwerkliche Waren aus dem Textil, -Keramik, -Glas, -und Schmuckbereich angeboten. Besonders faszinierend fand ich dabei die Arbeiten einiger Schmuckausstellerinnen, eine Murano Glas Künstlerin, die eine völlig neue Technik, die Murrikiniltechnik, anwendet und auch ein Berliner Porzellanstudio hat mich fasziniert.

Die Ausstellung läuft noch bis zum 11. Dezember, 18.00 Uhr. Am 10. Dezember gibt es eine Abendöffnung von 18-21 Uhr mit freiem Eintritt.

 

Alena Willroth-Wins

Beginnen möchte ich mit Alena Willroth, eine der diesjährigen Preisträger, die Ihren Schmuck aus mehreren Schichten Polyethylen Folien in einem aufwendigen Verfahren in einer Thermopresse herstellt. Mich begeistert, wie ihr filigraner Schmuck zu schweben scheint und durch die schönen, leuchtenden Farben und ihre durchbrochenen, filigranen Formen besticht.

Astrid Spork

Astrid Sporks Schmuck leitet seine Formen ähnlich wie Alena Willroth aus der Natur ab. Sie entwirft sehr zarte, bunte, schillernde, verspielte, federleichte Ohrringe, Fingerringe und Colliers, die sie aus Gold, Silber, Edelsteinen, Glas und Nylon fertigt. Die verspielte Kette, die sich sehr leicht durch den Anhänger verstellen lässt, wollte ich sogleich in die Hand nehmen befühlen und abwiegen. Ich war sehr erstaunt, wieviel Gewicht die zarten Anhänger doch haben.

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Astrid Spork

Johanna Galefske

Bei diesem Schmuck ist mir sofort die außergewöhnliche Herstellungstechnik aufgefallen. Die junge Schmuckdesignerin hat sich während ihres Bachelor in Pforzheim mit Strukturen und ihrer Ästhetik auseinandergesetzt und  während ihres Studiums eine alte Technik des Faltenlegens, das Plissieren, am Deutschen Technik Museum in Berlin an historischen Maschinen erlernt. Diese Technik, die ursprünglich im Textilbereich angewandt wurde, hat die Schmuckdesignerin aufgegriffen und im Goldschmiedebereich umgesetzt. Ein Wechselspiel zwischen Bewegung und Versteifung, Schwere  und Leichtigkeit zeichnen Ihren Schmuck aus und macht ihn so besonders.

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Johanna Galefske

Antje Stutz

Aufgefallen ist mir sofort die ausgefallene Präsentation des Schmucks, der von Bleistiflinien umfangen auf weißem Grund präsentiert wird, ähnlich der Sicherung eines Tatorts. Der Schmuck von Antje Stutz erinnert in seinem formalen Aufbau an konstruktive Bilder, die sich aus nicht ganz gleichmäßigen Kreisen,  Rechtecken oder Quadraten zusammensetzen. Der Lötprozess verleiht dem Äußeren des Silbers seine individuelle Färbung, die Innenfläche wird von der Silberschmieden lackiert, die einzelnen Formen miteinander verlötet. Einen bewußten Bruch zur spröden Außenfläche setzen die langen Ketten aus facettierten Steinen, durch ihr Glitzern und ihre leuchtenden Farben.

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Elena Ruebel

Eine neue Herangehensweise an klassische Edelsteinketten zeigen die reduzierten Entwürfe von Elena Ruebel, die durch einen silbernen Röhrenverschluß  ihre Form erhalten.

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Elena Ruebel

Gabriele Hinze

Eine große Bewundererschaar umgab den Tisch von Gabriele Hinze. Neugierig habe auch ich mich ihrem Tisch genähert und dann wurde mir klar, weshalb soviele Interessierte sich versammelt haben: Die Goldschmiedin zeigt, was man mit Legoblumen noch alles machen kann. Sie verwendet die Blumen als Dekorelement und als Kontrast zum wertvolleren Silber. Zweckentfremdet werden auch Kabelbinder, deren Form in Silber gegossen, als Armreifen schmücken.

Sandra A. Fuchs

Die Glaskünstlerin läßt das Herz von Muranoglas Liebhabern höher schlagen. Bei der Herstellung Ihrer Vasen interpretiert sie die alte Murrinentechnik neu. Ihre schönen, bunten Vasen werden im neuesten Verfahren, der Murrinikilntechnik hergestellt, und sind damit weltweit einzigartig.

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Teegenuß auf höchstem Niveau ist mit dem Porzellan vom Studio Bomi möglich. Die Wandungen der Kannen und Tassen scheinen aufgeschnitten und wieder verklebt. Das Berliner Studio hat noch mehr im Sortiment, u.a. Vasen, die durch ihre schlichte und außergewöhnlich reduzierte Form, durch ihren zarten Dekor auffallen,  und die chinesische Porzellantradition in die Moderne führen.

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Wer noch keine Idee für Weihnachtsgeschenke hat und doch lieber auf altbewährtes zurückgreifen möchte, kann sich bei den Angeboten von oldthing umsehen und stöbern. Oder sich morgen ins Auktionshaus Dannenberg begeben und dort sein Glück versuchen. Nähere Informationen könnt ihr in meinem letzten Beitrag Neue Auktion in neuem Gewand erfahren.

Viel Spaß beim Stöbern wünscht euch Eure Anna

 

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